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Äthiopien / Anfilloo: Der Geburtsort des Arabica Kaffee

Vor einiger Zeit ist das „Anfilloo Quality Project“ in der Region Wallagga im südwestlichen Äthiopien gestartet. In der Region kaufen wir ja nun schon seit vielen Jahren Kaffee ein. Unsere Bindung in diese Region ist der Qualität der dort wachsenden Kaffee geschuldet aber ist noch verstärkt dadurch, dass ein langjähriger guter Freund und Geschäftspartner, Jaques Chambrillon, dort selbst als Farmer arbeitet und auch als Einkäufer in der westlichen Region Äthiopiens unterwegs ist.  Wallagga gilt nicht nur als eine sehr besondere Kaffeeanbauregion sondern sie birgt auch Schätze eines wahren Kulturerbes.
Um die Bedeutung von Anfilloo besser zu verstehen, gibt Jacques uns einen Überblick über diesen Geburtsort des Arabica Kaffees:

Heute ist Anfilloo Teil des Kaffeewaldes des westlichen und südwestlichen Äthiopiens. Zuvor verknüpfte dieser Wald die aktuelle West-Welega-Zone, die Illubabor-Zone, die Jimma-Zone und die Kaffa-Zone, die nach Süden bis zur heutigen Sudan-Grenze führte. In dieser gesamten Region wurde Arabica geboren und bis heute wachsen immer noch viele wilde Sträucher und Bäume wild in den Wäldern. Die Menschen dieser Regionen lebten am Rande dieses Hochgebirgsregenwaldes mit dem Kaffee, der in dieser Gegend eine zentrale Rolle spielt.
Der Anfilloo Kaffeebaumwald beherbergt eine Menge an interessanten Aspekte des Anbaus und bietet eine reichhaltige Vielfalt in Form der Höhen, der Böden und des Mikroklimas: Letztendlich ist hier das alte Wissen des Kaffeeanbaus noch lebendig.

Die Geschichte der Kaffee-Landwirtschaft begann vor dreizehn Generationen in Anfilloo. Wenn man bedenkt, dass eine Generation dreißig Jahre alt ist, ist diese Geschichte ziemlich alt: also etwa vierhundert Jahre. Nach den Erzählungen war der Gründer des Kaffeeanbaus ein gewisser Godii. Man erzählt, dass dieser Mann aus den „Zonen“ gekommen sei, die derzeit als Jimma oder Kaffa bekannt waren. Aus mündlichen Überlieferungen sagt man, dass er weiße oder helle Haut hatte. Die ansässigen Bewohner nannten ihn „Busase“ (ausgesprochen Boossassay). Durch Zufall stolperte er über wild wachsende Kaffeebäume im Waabaa-Wald. Daraufhin entschloss er sich Samen oder kleine Bäume aus dem Primärwald zu sammeln und die Kaffeezucht zu betreiben. Bis zum heutigen sind die Leute aus Waabaa Stolz darauf Nachkommen von Godii zu sein.

Was war zu der Zeit der Hauptgrund warum Kaffee angebaut wurde? Und wurde er lokal verbraucht und zum Tauschhandel benutzt? Oder wurde der Kaffee zum Sudan über die bekannten Warenrouten geschickt? Der große Kaffee Boom zur Wende des Jahrhunderts 19 Jahrhunderts Waabaa liegt am Rande der hohen Ebenen. Weiter unten im Tal, änderte die britische Kolonisation den Verlauf der Anfilloo-Kaffee-Landwirtschaft. Die Ankunft der Briten verursachte das die Nachfrage nach Kaffee stieg. Ab diesem Moment begann der Kaffeemarkt in der ganzen Region zu wachsen. Menschen begannen sich entlang der Transportwege anzusiedeln. Die Waabaa-Leute folgten diesen Routen und bauten Kaffee an. Sie hatten die Samen, die Pflanzen und das Know-how. Sie blieben aber zunächst in der Nähe von Waabaa und ließen sich an Orten wie Yeti und Shebel nieder. Die Voraussetzungen wie Höhe, Klima und Böden in diesen Regionen sind vergleichbar.
Die weitre Entwicklung und Strukturierung des Marktes begann während der italienischen Besetzung in den 1940er Jahren.

Ab 1940: die Ausbreitung im Distrikt Woreda
Nach der italienischen Besetzung strukturierte König Haylé Selassié von Äthiopien, den Kaffeesektors und die Regionen, um den Bau eines Nationalstaates zu finanzieren und die Monarchie zu stärken. Im Rahmen der strikten Regulierung der nationalen Kaffeeorganisation erhöhte sich die Nachfrage. In der Region Anfilloo begannen Landwirte, die vorwiegend aus Waabaa stammten, sich nach Norden im Distrikt Woreda nach Gidaamii und nach Westen im Distikt Woreda nach Dambi Dollo zu orientieren.
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Diese natürliche, einfache Vorgehensweise wiederholte sich mehr oder weniger im ganzen Gebiet.

Einwohner zogen weiter, um neue Dörfer entlang der Straßen und Wege zu gründen, im Einklang mit der Entwicklung der Kaffeeindustrie und der Zunahme der Bevölkerung. Sie wanderten mit ihrem Know-how und ihren Setzlingen zusammen und errichteten Kaffee Farmen in die Nähe der Häuser. Einige Beispiele für diese Entwicklung sind Yarer, Kolli, Ennéché und Dulli. Mit der Zeit entstanden Plantagen in den Wäldern und man begab sich in höhere Höhen, in weiter entfernte Gebiete die auch schwerer zu erreichen waren.

Zusammen mit dieser Expansion begannen italienische und griechische Kaufleute das Gebiet für sich zu erschließen. Sie brachten ihnen gewisse technische Kenntnisse und waren in der Lage Aufbereitungsstationen zu installieren und die notwendigen Maschinen mit ihrem Fachwissen zu betreiben. Es gab zum Beispiel einen gewissen Mann namens Angelo in Garjeda, der im Dorf ein Wassersystem baute, um seine Reinigungsstation mit fließendem Wasser zu versorgen. Die Reste dieses Systems sind noch heute auf den Dorfwegen sichtbar. Alte Maschinen, die während der Revolution verstaatlicht wurden, sind noch da: Anzeichen einer revolutionären Vergangenheit.

Von der Revolution (1974) bis jetzt: Was hat die Zukunft für die Kaffeewälder von Anfilloo?

Nach dem Sturz des Kaisers Haile Selassie und der Zeit der Revolution mit seinem Derg Regime (1974-1991) bis jetzt gab es einige neue Entwicklungen im „Anfilloo Kaffeeanbau“
Der Derg war ein Provisorischer Militärverwaltungsrat, eine Militärjunta, die in Äthiopien nach dem Sturz des Kaisers Haile Selassie 1974 an die Macht gekommen war und diese bis 1987 behielt. Derg (altäthiopisch für „Rat“ oder „Komitee“) war die Kurzform des vollständigen Namens Koordinationskomitee der Streitkräfte, Polizei und Territorialarmee. Der Vorsitzende des Derg war Mengistu Haile Mariam, welcher das Land realsozialistisch umgestaltete, eine Zusammenarbeit mit der Sowjetunion pflegte und von dort während seiner gesamten Wirkungszeit massive Finanzierung erhielt.
Die Bauern gingen mit dem Land in die Höhen mit dem Ziel die Gipfel von 2.400 Metern zu erreichen. Verständlich ist das auch vor allem im Kontext zur globalen Erwärmung, dass die Menschen höhere Höhen suchen mussten, wenn die Temperatur um 0,6 ° C je 100 m sinkt.
Gleichzeitig sind die Landwirte mehr und mehr in die Wälder eingedrungen, um Kaffee anzubauen. Sie haben sich in Gebieten der Waldreservate eingerichtet denn Sie haben nicht diese berühmte „Cara“, die ihnen das Recht geben würde, das Land zu besitzen, das jetzt in Staatsbesitz ist.

In diesem Zusammenhang ist die Agrarforsttechnik ein wichtiger Marktfaktor, da sie dazu beiträgt, die traditionellen Landwirte zu stabilisieren und gleichzeitig den Umweltschutz zu fördern. Wenn man über Kaffee spricht, geht hier der demographische Druck Hand in Hand mit dem Schutz für Regenwälder auch in größeren Höhen. Eine Wertsteigerung der Anbaus durch die Entwicklung von weitern Gütern wie Honig oder Gewürze auf dem internationalen Markt könnte auch dazu beitragen, diese regionalen Wälder zu schützen.

Die Qualität der Produkte ist ein weiterer wichtiger Prozess in Anfilloo. Es ist sehr wichtig für die Landwirte, qualitativ hochwertigen Kaffee auf den Markt bringen zu können und dafür auch den entsprechenden Ertrag zu erhalten. Heutzutage sind die meisten gewaschenen Rohkaffees „Grade 2“ und die „Naturals“, die getrockneten sind Grade 4 auf dem Konventionellen Markt. Die Anstrengungen sowohl in Umwelt- als auch in der Verfahrensweise zeigen aber, dass es realistisch ist, die Qualität zu verbessern. Es wird zwar schwierig sein, dies zu tun und dabei die Eigenschaften der Region zu bewahren. Aber wir arbeiten daran!

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Frische und schonende Röstung

Alle Kaffees bei Mondo del Caffè werden traditionell im Trommelröstverfahren veredelt. Dieses Verfahren,macht unsere Kaffees besonders magenfreundlich, bekömmlich und aromatisch. Wir rösten unsere Kaffees in kleinen Chargen – dabei erreichen wir Temperaturen von maximal 220°.

Etwa 18 – 22 Minuten dauert ein Röstvorgang bei uns.

Gekühlt wird bei uns mit Luft und nicht mit Wasser. Für perfekten, intensiven und aromatischen Kaffeegenuss!

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